Wisentgehege Springe

Wolfsprojekt, Rentierlager, Falkenhof, Umweltbildung

Das letzte frei lebende Wisent starb 1921 in Polen, in Gefangenschaft lebten nur noch 56 reinblütige Wisente. Polnische und deutsche Zoologen gründeten 1923 eine Gesellschaft, um die europäischen Wisente vor dem Aussterben zu retten. 1928 wurde dann das Wisentgehege in der nordöstlichen Ecke vom Saupark Springe (Von einer Mauer eingefasstes Wildgehege und war Hofjagdgebiet der Könige von Hannover) als Schutzgehege für die Zucht der Wisente angelegt. Ziel war es, den Wisent in Europa vor dem Aussterben zu retten. Bis 1935 versuchte man nicht reinrassige Wisente zu züchten, ab 1935 konnten reinrassige Wisentkühe aus dem Tiergarten der Schlossanlage Boitzenburg angekauft werden und die Zucht entsprechend umgestellt werden. Bis zum Jahr 2010 wurden 323 reinblütige Wisente geboren. Bis 2012 wurden etwa 140 Wisente in Wiederansiedlungsprojekte und Beweidungsprojekte abgegeben. 2014 lag der Weltbestand an reinblütigen Wisenten bei etwa 5200 Individuen, zwei Drittel in freier Wildbahn oder in Großreservaten.

1950 wurde das Wisentgehege umgewandelt in einem Wildgehege mit Besucherverkehr. Nach vielen Widerständen und Problemen, wurde das Wildgehege ab dem Jahr 2003 zu einem Modernen Wildpark umgebaut. Das Wisentgehege soll keine Belustigung für die Besucher werden, sondern als Schulungszweck dienen, Tiere aus schlechter Haltung aufnehmen, das Überleben gefährdeter Tierpopulationen durch Erhaltungszucht und durch Abgabe geeigneter Tiere an Wiederansiedlungsprojekte zu sichern. Neben dem Wisent gehören auch noch das Przewalskipferd, der Mesopotamische Damhirsch, das Sorraiapferd, der Vielfraß, der Uhu und die Wildkatze.

Das Wiederansiedlungsprojekt in der Mongolei beherbergt zurzeit 320 Przewalski-Pferde. Auch Pferde aus dem Wisentgehege wurden in der Mongolei ausgewildert. Auch bei der Rettung des Uhus, der inzwischen stabile Bestände in Deutschland aufweist, ist das Wisentgehege dran beteiligt. Circa 300 Jungvögel sind im Wisentgehege vorbereitet oder aufgezogen worden und wurden anschließend in die Freiheit entlassen.

Der Falkenhof ist eine Einrichtung des Wisentgeheges und wird seid 2002 von einem Falkner-Teams geführt. Man kann die Greifvögel und Eulen dort besichtigen und während der Flugvorführung kann man das Jagdverhalten der Vögel beobachten. Der Falkenhof besitzt eine Auffangstation für verletzte Greifvögel und Eulen und veranlasst die Auswilderung. Außerdem beteiligt er sich an den Zuchtprogrammen für gefährdete Vogelarten und züchtet Vögel für den Falkenhof. Die Tiere werden teils in Volieren und teils in Flugdrahtanlagen gezeigt. In den Flugdrahtanlagen kann der Greifvogel noch fliegen und seine Position verändern.

Die große Freiflugvoliere im Wisentgehege schützt die dort lebenden Vögel vor Waschbären und Greifvögeln. In der Freiflugvoliere leben verschiedene Entenarten, Gänsearten aber auch Großvögel wie Störche und Kraniche. Neben der Freiflugvoliere gibt es noch vier weitere Teiche mit Singschwänen, Gänsen, Höckerschwänen und verschiedenen Enten.

Das Wolfsprojekt entstand im Jahr 2010 mit einem Wolfsgehege für die mit der Hand aufgezogenen Timberwölfen. Das Gehege hat eine Größe von 2000 m² und wird von einem zweieinhalb Meter hohen Zaun gesichert. Das die Wölfe sich nicht rausbuddeln können, wurden in anderthalb Meter Tiefe Baustahlmatten eingesetzt. Drei Jahre später entstand ein weiteres großes Wolfsgehege für die Handaufzuchten der Polarwölfe. Beide Gehege sind nebeneinander und werden mit weiteren Gehegen ergänzt. Diese stehen für Kranke oder Verletzte Wölfe zur Verfügung.

Das Rudel der eurasischen Wölfe lebt unabhängig von dem Projekt mit den Bären zusammen. Sie haben ihre Anlage am anderen Ende des Wisentgehege und sie leben dort in einem Waldstück. Über einen Hochsteg kann man sie mit viel Glück sehen, denn im Dickicht kann man sie kaum sehen. Interessant ist das Wolfsgeheul, was man gelegentlich hören kann. 

Das Rentierlager ist ganz neu im Wisentgehege. Das Lager ist dem Volk der Sami nachempfunden und mit diesen Lagern sind sie mit den Rentieren durchs Land gewandert. Rentiere sind keine Stalltiere, sie müssen in Freiheit leben. Hierzulande kann man ganz günstig an Rentiere heran kommen. Darum sind sie zu Weihnachten immer sehr beliebt beim Weihnachtsbaumverkauf, sie kurbeln das Weihnachtsgeschäft an. Leider sind die Rentiere sehr schwer zu Halten und sie sind sehr empfindlich. Bei einer falschen Ernährung wird das Rentier schnell krank und zu 90% stirbt das Tier an den Folgen. Die Tiere aus dem Wisentgehege kommen aus einer schlechten Haltung und sollen im Wisentgehege wieder aufgepäppelt werden.

Ein Pilz-Lehrpfad soll den Besuchern die Welt der Pilze zeigen. In einem Eichen- und Buchenwald hat man einen Weg angelegt, mit viel Altholz, an denen die Pilze wachsen können. Der Weg ist mit bebilderten Schildern ausgestattet und führt den Gast einmal im Kreis herum. Auf halber Strecke findet man einen Bienenstand der Überdacht ist und man kommt an den hinteren Teich vorbei.

Ein weiterer schöner Rundweg ist der nahe gelegene Barfußpfad. Aus verschiedenen Materialien wurde ein Barfußpfad angelegt und er ist für alle Altersstufen geeignet. 

Weitere Informationen findet ihr unter https://www.wisentgehege-springe.de/

V & N WHV | 2017 | Vögel & Natur WHV
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