Seidenschwanz

(Bombycilla garrulus)


Der Seidenschwanz besiedelt die gesamte Taigazone von Nordskandinavien bis zur Hudson Bay in Kanada. Die fallweise in den Süden abwandernden Seidenschwanzschwärme halten sich dort nomadisierend sehr häufig in anthropogen gestalteten Lebensräumen wie Parklandschaften, Friedhöfen oder Stadtrandgebieten auf und nützen das dort bereitstehende Nahrungsangebot. Der Seidenschwanz vertilgt an jedem Tag etwa das Doppelte seines eigenen Körpergewichts. Den möglichen Alkoholgehalt von überreifen Früchten kann er durch seine große Leber ziemlich schnell abbauen.

Der Seidenschwanz wird bis 18 cm groß. Aus der Ferne wirken die knapp starengroßen Vögel eher unauffällig rostgraubraun, aus der Nähe sind sie jedoch sehr auffällig und bunt. Auffälligstes und unverkennbares Kennzeichen ist die spitz nach hinten verlaufende, teilweise aufrichtbare Federhaube. Vom Ansatz des kräftigen schwarzen Schnabels zieht sich über die Augen bis zum Nacken ein tiefschwarzer Streifen, der bei ausgefärbten Vögeln eine feine weiße Randung aufweist. Ähnlich wie beim gleich großen, aber nicht verwandten Kernbeißer zeigt sich unter dem Schnabel ein schwarzer Kehllatz. Der Schwanz endet mit einer schwarzen und danach dottergelben Binde. Einige der Armschwingen enden in meist roten (manchmal auch rotorangen), wie Siegellack glänzenden Tröpfchen. Aus der Nähe fällt die feine weiße Bänderung der orangegelb eingefassten tiefschwarzen Handschwingen auf. Die Jungtiere haben eine weißliche, grau gestrichelte Kehle; der Bauch ist weißlich und braungrau. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht in Größe und Farbe. Er ist ein geselliger Vogel und daher meist in Gruppen anzutreffen. Sein gläserner Ruf klingt wie "Sirrrrr" oder "wie ein klingelnder Schlüsselbund".


V & N WHV | 2017 | Vögel & Natur WHV
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